ANNA-LENA,
bürgerlicher Name Anna-Lena Löfgren, wurde am 1.5.1944 in Stockholm geboren.
Sie wurde 1959 entdeckt, nahm aber erst 1961 ihre erste Schallplatte auf.
Metronome Records in Schweden mit dem Produzenten Anders Burman sowie dem Record-Manager Börje Ekberg (der auch für Siw Malmquist zuständig war) glaubten fest an dies junge Talent mit der ausgeprägten Stimme. Schon bald hatte sie in Schweden ihren ersten Hit: "Regniga Natt".
Börje Ekberg stellte bei der Metronome Records in Hamburg dem dortigen Produktions-Team die schwedischen Aufnahmen vor und man war sich sicher, dass auch in Deutschland große Chancen für einen Erfolg bestanden.
Insbesondere der Titel "Iwan Iwanowitsch" gefiel dem damaligen Produktions-Coordinator der deutschen Metronome - Klaus Lorenzen - und bald kam es zu deutschen Aufnahmen im Stockholmer Studio der Metronome.
Alle Mitarbeiter der Metronome Hamburg waren sich sicher, hier kommt ein neuer Star aus Schweden mit einem Super-Titel.
Aber: Wie so oft in der Branche - es gab Schwierigkeiten über Schwierigkeiten!
Damals, 1962, war das deutsche Fernsehen noch nicht sehr tolerant. Jeder Sender war zunächst begeistert von der Aufnahme, als man aber hörte, dass Anna-Lena durch ihre einstige Polio-Erkrankung behindert war, winkte man ab.
Muster-Schallplatten, bzw. Tonbänder, die an die Rundfunkanstalten verschickt wurden, wurden plötzlich zurückgeschickt. Man lehnte es ab, einen Text zu spielen, der ein russisches Thema beinhaltete. Damals war noch Kalter Krieg und Mauerbau in Berlin.
Aus dieser schönen Aufnahme wurde fast ein totaler Flop - nur in den Musikboxen wurde die Platte ganz gut gespielt!
In Schweden ging Anna-Lenas Karriere steil aufwärts, - gleichzeitig begann sie nach bestandenem Abitur ein Studium.
Nach diversen Achtungserfolgen in Deutschland, kam endlich 1967 der große Erfolg mit "DEIN HERZ DASS MUSS AUS GOLD SEIN".
Ein Riesen-Hit!
Damit nicht genug: Gleichzeitig bekam sie in Schweden mit dem Titel "LYCKLIGA GATAN" ihren bis dahin größten Hit auf Schwedisch, der ihr auch einen Preis bei der MIDEM in Cannes eintrug.
1968 nahm sie an der deutschen Ausscheidung für den Beitrag zum Europäischen Songfestival mit dem Titel "ALLE BLUMEN WOLLEN BLÜHEN" teil.
1969 nahm sie in Schweden zusammen mit dem bekannten Sänger Artur Eriksson eine Weihnachts-Langspielplatte auf, die bisher als die meistverkaufteste Langspielplatten dieser Richtung gilt.
Auch in Deutschland - 1971 - wurde eine Weihnachts-Langspielplatte aufgenommen, hier begleitet von Mitgliedern der Berliner Philharmoniker. "Festliche Weihnacht" war der Plattentitel.
In Schweden hat sich Anna-Lena, neben dem Schlager auch mit sog. Geistiger Musik befaßt und davon einiges produziert.
Seit 1962 hat Anna-Lena in Schweden über 40 Songs in den dortigen Charts gehabt.
Einer Ihrer größten Hits wurde 1995 das Lied "Vällkommen till Pireus".
Mitte der 60er Jahre gab es in den USA einen großen Hit, der "Puff, the magic Dragon" hieß. Der schwedische Metronome-Producer Anders Burman bekam die Idee, mit seinen drei Spitzenstars Siw Malmquist, Anna-Lena und Ann-Louise Hanson, diesen Song als Trio aufzunehmen. Unter dem Künstlernamen "Snopporna" wurde die Aufnahme zu einem der größten Schallplatten-Erfolge überhaupt in Schweden.
Eine deutsche Synchronisation mit den drei Künstlerinnen kam unter dem Namen "SWE-STARS" in Deutschland auf den Markt, hatte aber leider keinen Erfolg, was wohl am deutschen Text lag.
Das deutsche Publikum kennt Anna-Lena in erster Linie von Schallplattenerfolgen wie z.B.
"Morgen hast du keine Sorgen"
"Rot ist die Liebe"
"Wein Dich aus an meinem Herzen" oder "Jedes Herz braucht eine Heimat"
In Schweden, wo es weitaus mehr Möglichkeiten zu Tourneen wie in Deutschland gibt, tritt Anna-Lena noch heute viel auf, wenn sie es auch jetzt ruhiger angehen läßt und nicht - wie im Jahre 1982, als sie dort allein über 700 Auftritte hatte - täglich unterwegs ist.
Desöfteren war sie in Deutschland zu sehen, wo sie ihre letzte Platte mit dem Titel "Irgendwann nimmt das Glück dich in den Arm" im Jahre 2001 herausbrachte.
Am 21. Mai 2010 verstarb Anna-Lena
©Klaus Lorenzen