Wie schon an anderer Stelle erwähnt, war die "Modern Sound Combo" mit dem Jazz Club Flensburg - zumindest in den Anfangsjahren - ziemlich identisch, da die Musiker alle Clubmitglieder waren. Hierbei darf jedoch nicht vergessen werden, daß die Combo auch zu anderen Anlässen sehr oft spielte.
Auf eine parallele Entwicklung muß in diesem Zusammenhang hingewiesen werden, um zu verstehen, woher der Bekanntheitsgrad herrührte.
Um 1955 wurde in Kiel das STEFAN VON DOBRZYNSKI QUARTETT gegründet, bestehend aus
- Stefan von Dobrzynski (Altsaxophon,Klarinette,Flöte)
- Helge Schmedeke (Piano, Vibraphon)
- Jobst Erdmann (Bass)
- Ingo Thiede (Drums)
Es war also ein Kieler Quartett, bei dem ein Flensburger Pianist und Vibraphonist - Helge Schmedeke - mitspielte. Dieses Quartett und auch die einzelnen Musiker machten sich einen Namen in der deutschen Jazzszene, als sie 1955 beim
1. Amateur-Festival der Deutschen Jazz-Föderation in Düsseldorf
gleich in mehreren Sparten erste Plätze belegte - sowohl als Combo, als auch bei den Solisten der einzelnen Instrumente.
Man kann sich heute, fast 50 Jahre danach, kaum vorstellen, was dieses gute Abschneiden vor der gesamten deutschen "Jazzprominenz" bedeutete!
Die ersten Plätze wurden dann auch noch durch einen Auftritt im deutschen Fernsehen belohnt!
In Flensburg gab es keinen Jazz-Fan, der nicht vor einem Fernseher hockte, um die Sendung zu sehen. Mancher stand abends vor einem Fernsehgeschäft, um die Sendung zu verfolgen. Damals gab es noch nicht in jedem Haushalt einen Fernseher.
Es ist also verständlich, daß die "Modern Sound Combo" in der Helge Schmedeke auch mitspielte, ihr Image steigerte, zumal Stefan von Dobrzynski und teilweise auch die anderen Mitglieder des Quartetts bei den "Jazz Dates" in Flensburg mitspielten.
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